Haussprüche an den Hauswänden

1674 Giebelwand, Oberdorf 35
Wier Menschen buwend Hüscher fest
und Sind Darin nur frömdi Gäst
und Wo Wier Ewig Solten sein
da trachten wir gar wenig Hin
// 16 CN PN 74 //

1676 Giebelwand, Mezzaselva 133 Bödeli
Die Zit Ist Kurz Darnach Holt Dich Got ...
Da maennsch kombt Zuo Vil an thag
// 1676 // LM UM //
(LM für Ludwig Manledt)
Quelle: Anfang nach 1. Korintherbrief 7,29

1676 Giebelwand, Mezzaselva 133, "Bödeli"
Solo Dio Gloria

1696 Giebelwand, Oberdorf 32
O Mensch Dass Jüngst Gericht Betracht
Den Tod Zu Gleich nim Auch in Acht
Des Himmels Freüd Und Herlichkeit
der Höllen Qual in Ewigkeit
// Hans Rüedij Jacob Rüedi Elsa Ü Rüedi //

1699 Giebelwand, Mezzaselva 139, "Unter Höfji"
O Mensch das Jüngst Gericht Betracht
dein Tod Zugleich Nim Auch inacht,
Des Himels Freüd Und Herrlichkeit,
Der Höllen Qual in Ewigkeit.
// Otti Malet Jann Malet //

Um 1730 Giebelwand, Mezzaselva 130
Ach Höchster Gott Verleihe Mir
Dass ich Nur Dich Begehre
Und Dass Ich Christlich Für und Für
Durch Dich Mich Neü gebähre
Dass ich Dein Kind
Dich such und Find.
Mich O Herr Gott gewähre
// Anthoni Jann Gretha Jann Georg Jann //
Quelle: Lied von Johann Rist, 1607-1667

1742 Giebelwand, Innerdorf 74
Dis Neuwe Haus O, Gott Bewahr,
Vor Irthum Brunst Und Kriegs Gefahr.
// Christen Margadant. Peter M : 1742 //

1742 Giebelwand, Oberdorf 47
Von Disem Haus Mein Gott Krieg All Unglück Seye Fehr
// Jann Marugg Zya Donawe 1742 //

1742 Schlatter 1910
Im Namen Gottes thu ich bauwen,
Demselben will ich meine Sach vertrauen,
Derselbige soll mich bewahren
Vor Für, Krieg und allen Gefahren.

1743 Giebelwand, Bündi (Türmji-Hüschi), jetzt Walki 160 A
O Gott Behüt Dis Haus und Hof
Vor Krieg Fewr Best Und Andre Not,
Und Dis Hauses Batron und Fürst
Sei unser Heiland Jesus Christ
// an Jakob M G 1743 //

1743 Giebelwand, Oberdorf 31
Die Unschuld Christe und sein Todt,
Die sterblichkeit Der Zeiten noht,
Die tück Der Welt, der Höllen Qual,
Die Seligkeit, vergiss Niemal.
// Anderiss Flurin, Heintz Flurin. //

1743 Giebelwand, Oberdorf 29
Solo Deo Gloria

1743 Giebelwand, Oberdorf 49, "Post"
O Mensch dass Jüngst gericht Betracht,
Den todt Zugleich nim Auchinacht,
des Himmels Freüt und Herrlichkeit,
Der höllen Qual in Ewigkeit.
// Anna Rüede Elsa Garbalde //

1743 Giebelwand, Platz 61
Dis Haus O, grosser Gott,
Aus gnaden Wollst behüten,
Vor brunst Und diebenrott
Vor Pest und Kriegeswüten,
Krön es mit Segen vil,
Und lass uns Wohl betrachten
Das wir Als frömde Gest,
darin Nur übernachten
Und immer Reisen fort,
Durch Jahmerfolles Leben,
Bis Uns in Zion dort,
Ein Statt Zur Ruob wird Geben,
Da wir Als Bürger Dan
ewig Ausruhen Werden,
Befreit am End der Reis,
Von Sünd und last Der Erden
// Jann Marrugg, Baschli Marrugg, Christian Marrugg //
Quelle: nach Hebräerbrief 11,13-16 und 13,14

1743 Giebelwand, Platz 61, Haus Florin
Weil alles Eytel ist
Und flüchtig Hier auf erden,
Da immer Etwas brist,
Such ich ein Erb zu Werden,
mit Jesu Gottes sohn,
im Himmels vatterlandt,
Der güter Freüd und wohn,
Von ewigem Bestandt.
Anmerkung: "brist" bedeutet "fehlt", und mit "wohn" ist hier "Wonne" gemeint.
Quelle: nach 1. Petrusbrief 1,4

1743 Giebelwand, Innerdorf 69
Ein Bilger Hie Auf Erd ich Bin
Bey Jesu sein ist Mein Gewinn
Hier bin Ich nur ein Sündenknecht
Im Himmel ist mein Burgerrecht
// Jochem Wäber Jacob Mooser //
Quellen: nach Psalm 39,13c und Philipperbrief 3,20a

1743 Giebelwand, Unterdorf 25
Füll O Gott mit Himmelsegen
Mir die Wohnung hie auf Erd
Führe mich Auf Deinen Wegen
Das ich Himmels Bürger Werd.
// Hans Minsch. Christen Minsch //

1743 Giebelwand, Oberdorf 29
Jesu Dein verdienst Und tugend,
Tilg die Sünden Meiner Jugend,
Lass mich in Gottseligkeit,
Einig haben meine Freüd.
// Hans Flurin Anderiss Flurin //

1743 Giebelwand, Platz 64
Nimst Wahr Mein Fründ
Welt Todt und sünd
Greüel und Sodoms Zeiten
Solst Dich Dann nicht
Zum Jüngstgericht
und Sterben Früh ber(e)iten?
// Hans Jann Christen Jann //
Quelle: nach 1. Mose 19

1744 Giebelwand, Unterdorf 52
Wer Nur Den Lieben Gott Läst Waltten
Und Hofet Auff in Alle Zeit
den Wird Er Wunderlich er Halten in aller noth Und Trurigkeit
wer nur dem aller Höchsten Truwt
(der hat auf keinen Sand gebuwt)
// Chasper Jann Petter Jann //
Quelle: Lied von Georg Neumark (1621-1681)

1744 Giebelwand, Oberdorf 48
O Mens(c)h Dass Jüngst Gericht Betracht
Den Tod Zugleich Nim Auch In acht
Dess Himels Freüt und Herlichkeit,
Der Höllen Qual in Ewigkeit.
// Christen Rüdi Hans Rüe( )alentin Rüedi. //

1744 Giebelwand, Unterdorf 26
Jesu Wohn in Disem Hauss,
Weiche Nimmermehr Daraus,
Wohn Mit Deiner Gnad Darin,
Weil ich Sonst Verlassen Bin.
// Hanss Janni Kilias Jann //

1754 Giebelwand, Unterdorf 22
Gott sey Mein Theil,
So ist mir Feil,
Was Köstlich Scheind auff Erden
Weil hier
in Zeit, und Ewigkeit,
Mir Bessers nicht kan Werden.
// 17 Christian Grass 54 //
Quelle: nach Matthäus 13,45-46

1763 Giebelwand, Mezzaselva 112, Pagrüeg
Dis Haus O Jesu fromm Nimm Dir Zur Wohnung ein,
Vor unglück es bewahr, Las es Voll Segen seyn
Und wo der Tod uns nicht Lenger Darin wil Leyden,
las Uns Dann Seliglich Zum Himels Haus Heinscheiden.
// peter Jo( ) Jiosi Michel Joosi //

1767 Giebelwand, Platz 54
Hin geht Die Zeit,
her Komt Der Tod
Mensch Läb Rächt,
Und Förchte Gott.
// Steffen Casper Christeina Rüüdi //

1774 Giebelwand, Oberdorf 37
Gedenck stets an den Tag,
Den niemand Meide mag
Rede dass, was Gott gefelt, Leb Ohn alle Lasterschuld,
Thuo Dein Ambt mit Wachtsamkeit,
Trag Dein Leiden mit Gedult.
// Joss Minsch.1774 //

1775 Giebelwand, Plandaluf 930 A
Wer Gott Vertraut
hatt Wol gebaut
im Himmel und Auf Erden
wer Sich verlast auff Jesum Christ
dem soll (der Himmel werden).

1779 Giebelwand, Unterdorf 27
Wir bauen Häüser auf Mit Kosten Müh und Sorgen
Da wir in kurtzer Zeit villeicht scho bis auf morgen
Marschieren Bloss davon: Drum lass uns wol erwägen
O Gott die kurtze Zeit Dar an das Heil gelegen
Und suchen eine Statt wo Ewig man thut Wohne(n)
von allem Unglück frey Geziert mit Lebens Kronen.
// Christen Minsche Hans Minsch //
Quelle: nach Hebräerbrief 13,14 und Jakobusbrief 1,12

1785 Giebelwand, Oberdorf 36
Bestendig Herr
Dis Haus ernehr,
Wend Unglück steür den Sünden,
Frid, Gnad in Zeit,
Dort Seligkeit
und Ruohe lass uns finden.
// Christen Lem Marugg. Jann Lem Marugg //

1786 Giebelwand, Platz 63
Imanuel mit uns Herr Gott
Bewahr dis Haus unglük noht
Und wan wir Balte Ziehen aus
Schenk uns Herberg im Himmels Haus!
// Christia( ) ugg Peter Lem ( ) Marugg ( ) Marugg //
Über Kammertür:
// Christen L. Marugg Peter Lem Marugg Anna Nuttli 1752 //
Quellen: nach Matthäus 1,23b und 2. Korintherbrief 5,1c

1795 Giebelwand, Oberdorf 30
Christlich Leben, Seligsterben,
ist Die Gröste Kunst auf Erden.
Wer die selbe kann Erwerben
Wird Dort Ewig Selig Werden.
// Joss Lem Marugg Hans Lem Marugg //

1796 Giebelwand, "Höhrongg"
Mier genügt
wie es Gott füögt.
// Anderis Rüöde Christen R //

1799 Mühle, Pardisla 11
Dem Höchsten Gott will ich vertrauwen
In Krieges zeit dies Haus gebauwen
Der Steh uns bey Woll früh und spat
Biss unser thun ein ende hat.
// Chasper Florin, Christian Florin, Andreas Florin. //

1799 Giebelwand, Oberdorf 33
O Mensch nicht Schlaff im Sündenschlam
Das geher Tod Dich nicht Verdam
und spahter Reü Zur Seelenruh
Die Gnadenthür schon finde Zu.
// E.J. J.J. .. L.J. //

1807 Giebelwand, Innerdorf 72, Mätteli
Wir Verbleiben Hier Nicht Lange,
Gechen Immer Aus und Ein
unsre Wohnung ist Im Himmel
Da Wir Sollen Ewig Sein.
// Hans Florin Christen Florin //
Quelle: nach Johannes 14,2a

1830 Schlatter 1910
Jesus wohn in meinem Haus,
Weiche nimmermehr daraus,
Wohn mit deiner Gnad darin,
Weil ich sonst verlassen bin.

1834 Giebelwand, Pardisla 10
Hier auf dieser einsamen Stätte
baue ich mir ein irdische Hütte
O möge doch der Vater im Himel es geben
das ich sie würdig bewohne zu einem besseren Leben.
// Heinz Florin Ana Catrina Lem Marug //

1838 Giebelwand, Innere Pardisla
Des Höchsten hand bewahre und behüte
Dies Haus vor Schäden jeder Art,
Er wende ab Durch seine grosse Güte
Verheerende Fluthen und Feuersgefahr!
// Andreas Conzet Luzia Minsch Martin Conzet //

1840 Giebelwand, Oberdorf 38
O Gott bewahr uns dises Haus,
vor Feuer und Unglück aller Art,
und dieses Hauses Herr,
sei du mein Heiland Jesus Christ!
// Hans Hatz Heinz Florin Jakob Hatz Christian Hatz //

1841 Giebelspruch, Restaurant Gotschna, Platz 60
In Hoffnung und Vertrauen,
auf Gottes Gütigkeit,
hab ich dies Haus gebauet,
für meine Lebenszeit.
An Christum will ich glauben,
die Liebe sei mein Theil,
so kan mir Niemand rauben, mein ewig glüklich Heil!
// Andreas Florin. Josias Florin. Kasper Florin. Christian Florin. Peter Florin. Johan Luzius Florin. Andreas Florin. // // M. Christian Fluri ST. //
Anmerkung: Andreas Florin ist der Vater der sechs Söhne.

1842 Giebelwand, Usserdorf 14
Wan ich dis haus verlasse
und der Welt entrissen würd
führ mich o Gott die Himelsstrase
in die Ewige heimat hin!
// Peter Florin, Peter Florin, Kasbar Florin, Andreas Florin, Heinrich Florin //

Um 1850 Nr. 25 (Ev. Durch Wand Anbau verdeckt)
In allen meinen Taten
Lass ich den Höchsten rathen,
Der Alles kann und hat,
Er muss zu allen Dingen,
Solls andes wohl gelingen
Uns selber geben Kraft und That.
// Paul Grass //

Um 1850 Spruch
Dieses Haus hab ich erbaut,
Dabei allein auf Gott vertraut.
Menschenhülff’ war nicht dabei;
Denn keiner kam, des Hülff’ mir sei.

1852 Giebelwand, Innerdorf 67
Mein Glück auf das ich baue
ist Gottes (Gnad und Heil
Was ich ihm anvertraue
es ist das beste Theil
wird nimmermehr) vergehen
und meine Wohnung bestehen
im Vaterhaus des Herrn!
// Mstr. Christian Fluri 1852 //
Quelle: nach Johannes 14,2a

1859 Giebelwand, Mezzaselva 122, "Uf’m Boden"
Werden und vergehen ist das Loos alles Irdischen
Allgütiger, lass seellig uns streben
nach dem höheren Leben
das ewig besteht
Quelle: nach 1. Johannesbrief 2,17

1911 Seitenwand, Unterdorf 21 (Eingeschindelt)
Ehre sei Gott in der Höhe
und frieden auf Erden
und den Menschen ein Wohlgefallen.
// Sim. Jegen //
Quelle: Lukas 2,14

Um 1920 Mezzaselva 136, Innenseite der Gaststubentüre (Hotel Mezzaselva)
Jenen soll die (Sonne) scheinen,
die es treu von (Herz)en meinen,
Jenen sei der (Mond) verdeckt,
wo der Schelm im (Herzen) steckt!
Anmerkung: Sonne und Mond als gelbes, Herz als rotes Bild

1929 Platz 90, Ehemaliges Kinder-Erholungsheim
Begrüsse froh den Morgen,
der Müh und Arbeit gibt,
Es ist so schön zu Sorgen
für Menschen die man liebt.

1929 Platz 90, Ehemaliges Kinder-Erholungsheim
Willst du glücklich sein im Leben,
Trage bei zu Anderer Glück,
Denn die Freude, die wir geben,
Kehrt ins eigne Herz zurück.

1929 Platz 80, Ehemaliges Kinder-Erholungsheim
Sieh froh dem Kinde in die Augen,
Damit Du fändest drin Dein Glück,
Denn Kinderaugen ja nur taugen;
O gieb sie Gott, auch Uns zurück!
Quelle: nach Matthäus 18,3

1933 Skihaus Schiefer
Wenn Gott Du wolltest Dank für Alle Schönheit sagen
Du fändest gar nicht Zeit, noch über Weh zu klagen.

1938 und 1972 Sägerei, Walki 165 A
WIR AHNEN WAS DIE TANNE KLAGT,
WENN TIEF IM HOLZ DIE SÄGE NAGT

1950 Schulhaus
Es beruht alle Menschenweisheit auf der Kraft eines guten,
der Wahrheit folgsamen Herzens.
Die Bildung der Jugend zu diesem reinen Sinne der Einfalt
und Unschuld sei der Menschheit väterliche Sorge. (Pestalozzi)

1966 Spruch vordere, Bauinschrift hintere Giebelwand, Walki 160 D
Dort die schönen Alpenfirnen wo die Sehnsucht wird gestillt.
Wo uns Hülfe ist beschieden Lieber Wanderer da ist Frieden.
// Erbaut durch Christian und Anna Kasper Nigg. 1966 //